Stolperstein-Verlegung – 2. Dezember 2021

Mit der 30. Verlegung wurden in Würzburg insgesamt 648 Stolpersteine verlegt, so viele wie in keiner anderen deutschen Stadt.

Zwei Verlegungen standen dabei im Mittelpunkt.

Die erste fand in der Domstraße 38 statt, wo einer fünfköpfigen Familie gedacht wurde. Die Pollaks (Eltern und drei Kinder) waren aus Giebelstadt nach Würzburg umgezogen. Zwei Jungen (13 und 15 Jahre), die in München in dem jüdischen Kinderheim für Waisen und mittellose Kinder lebten, wurden nach Würzburg  zurück beordert. Zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern wurden sie nach Riga-Jungfernhof deportiert. Leider konnten Verwandte aus Israel, die geplant hatten zur Verlegung zu kommen, aufgrund der derzeitigen Corona-Lage nicht anreisen.

Die zweite Verlegung fand um 14 Uhr statt. Vor dem Haus in der Stephanstrasse 7 versammelten sich Verwandte der Opfer aus Frankreich und Israel, um an Jette und Benjamin Oberndörfer zu gedenken. Der Urenkel Laurent Chouraqui ehrte das Paar in sehr persönlicher, inniger und gefühlsbetonter Weise. Für ihn und seine Verwandten war es eine Neubewertung ihrer Vergangenheit, ihrer persönlichen Geschichte und eine Wiederannäherung an das Land ihrer Urgroßeltern.