Erinnerungsort ILBA

In einem Festakt im Festsaal der Kongregation der Erlöserschwestern in der Bibrastraße 6 wurde am 17.3.2025 der Erinnerungsort „Israelitische Lehrerbildungsanstalt“ [ILBA] vor zahlreichen Gästen aus Politik und Zivilgesellschaft eröffnet. Vier Tafeln beschreiben die historischen Abläufe von Beginn im Jahr 1864, der Blütezeit bis 1933, der Vernichtung in der Nazizeit und der Zerstörung am 16.3.1945. Zugleich wird aber auch auf den Neuanfang hingewiesen, als die Erlöserschwestern das Ruinengrundstück 1954 kauften und dem Ort spirituelles Leben zurückgaben.

Genau darauf wies die Generaloberin des Ordens, Sr. M. Monika Edinger in ihrer Begrüßungsrede hin. Zudem drückte sie Ihre Freude darüber aus, dass nach 85 Jahren wieder ein Gemeinderabbiner (Rabbiner Sh. Z. Avrasin) im Haus war und auch das Kaddisch für die in der Shoa ermordeten ILBA-Mitglieder sprach. Sowohl OB Chr. Schuchard als auch Dr. J. Schuster betonten in ihren Grußworten die Bedeutung des Ortes als Teil des ehemaligen jüdischen Zentrums der Stadt Würzburg. E. Wagner vom AK Stolpersteine beschrieb die Entwicklung der Idee, diese ehemals europaweit bedeutende Institution der Pädagogik und der Lehre jüdischer Religionswissenschaft angemessen zu würdigen. Bis 1938 wurden junge jüdische Menschen, auch ohne Abitur, zu Volksschullehrer:innen ausgebildet. Dr.R.Flade gab einen kurzen und kurzweiligen Überblick über die Geschichte der ILBA. Umrahmt wurde der Festakt von einer hervorragend musizierenden und agierenden Gruppe des Wirsberg Gymnasiums.

Fotos von Alexander Kraus