33. Stolpersteinverlegung

Die Steine für die homosexuellen Opfer wurden am Vormittag verlegt, denn für sie hatten fünf Schulklassen (Jena Plan-Schule, Dag- Hamarskjöld-Gymnasium, Heuchelhof Mittelschule, Private Wirtschaftsschule Müller und Philipp-Melanchton-Schule) und das 31. Ausbildungsseminar der Bereitschaftspolizei Würzburg die Patenschaft übernommen. Schon Wochen zuvor hatten sie sich mit der Unterstützung von Mitarbeitenden des AK Stolpersteine und des WUF -Zentrums mit den Biografien dieser homosexuellen Männer beschäftigt. Sie wurden in der NS-Zeit  aufgrund des § 175 verfolgt, verhaftet, zu harten Gefängnisstrafen verurteilt und danach in Konzentrationslager eingeliefert, wo viele von ihnen umkamen. Mit großem Engagement zeigten die Schüler und Schülerinnen bei der Verlegung die Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema. Texte, Gedichte, Bilder und Musikstücke begleiteten die Verlegungen und beeindruckten die Zuhörer.

Bei der Schwerpunktverlegung  (Stein für Georg Burger) ging auch der  Oberbürgermeister der Stadt Würzburg  Christian Schuchardt in seiner Rede besonders auf das Schicksal der Homosexuellen bis zu ihrer Rehabilitierung 2002 ein und betonte die Wichtigkeit der Stolpersteine als Erinnerungsorte. Die jungen Beamten und Beamtinnen der Bereitschaftspolizei gestalteten die Verlegung wie eine Beerdigung mit einem Kondolenzbuch, Kranz, Trauerbildern und einem Lied. Dies war Georg Burger wie allen anderen Opfern von den Nationalsozialisten nicht zugestanden worden.

Am Nachmittag wurden dann, häufig unter Anteilnahme der Hausbewohner, die Steine für die jüdischen und die „Euthanasie“-Opfer verlegt.

Fotos von Alexander Kraus