Abendveranstaltung zur 33. Verlegung

Gut gefüllte Ränge bewiesen am Abend das Interesse der Würzburger und Würzburgerinnen für die Abendveranstaltung in der Theaterfabrik Blaue Halle. Sie wurde vom Mainfrankentheater, dem WUF-Zentrum und dem AK Stolpersteine unter dem Thema „Sichtbar“ gemeinsam geplant. Darin ging es um den Umgang der Gesellschaft mit queeren Menschen vor, während und nach der NS-Zeit. Der Schauspieldramaturg Oliver Meyer hatte ein abwechslungsreiches, interessantes Programm zusammengestellt.

Nach der Begrüßung durch den Intendanten Markus Trabusch und einem Grußwort des Kulturreferenten der Stadt  Achim Könneke wechselten sich Liedbeiträge des Chores Sotto Voce mit Lesungen von Schauspielern und Tanzeinlagen des Balletts ab. Axel  Hochrein, langjähriger Vorsitzender  des  Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland, ging danach in seiner Rede besonders auf das Schicksal von homosexuellen Menschen in der Nachkriegszeit ein, denn auch nach 1945 wurden Menschen wegen ihrer sexuellen Identität ausgegrenzt, verhaftet und verurteilt. Der Paragraf 175 galt noch bis 1994 und erst 2002 wurden queere Menschen durch den Bundestag vollständig rehabilitiert. Eine Videoinstallation beendete einen informativen Abend, der sicher viele der Anwesenden zum Nachdenken anregte.

Fotos von Alexander Kraus