Erinnerung an die Ermordeten und Gefangenen im KZ

Angebracht wurde die Gedenktafel im sogenannten Kolumbarium, in dem bis Herbst 1944 die Asche von mehr als 30.000 Häftlingen aufbewahrt wurde, die hier unter unmenschlichen Bedingungen starben oder umkamen. Wie Dr. Jan Roubinek, der Direktor der Gedenkstätte, erläuterte, wurde die Asche der meisten im November 1944 auf Befehl des Theresienstädter Ghettokommandanten in den nahegelegenen Fluss Eger geschüttet, um die Spuren der NS- Mordmaschinerie zu verwischen.

Gedenktafel-Initiatorin Elke Wagner vom Arbeitskreis Stolpersteine gedachte in einer Rede der Opfer aus Unterfranken. Beispielhaft verwies sie in ihren Ausführungen auf das traurige Schicksal von Landgerichtsdirektor Karl Einstein, dessen Urgroßnichte mit zur Würzburger Delegation gehörte.

Für den Bezirk Unterfranken sprach Dr. Riccardo Altieri, der neue Leiter des Johanna-Stahl-Zentrums. Er hob Menschen hervor, denen es gelungen war, der organisierten Vernichtung zu entgehen. Davon die „Wundersamste“ war Dvora Pollak, die erst im Februar 1943 als Kind unterfränkischer Eltern geboren wurde. Auch ihr Vater überlebte als Bäcker mit ihr und verbrachte seinen Lebensabend im jüdischen Altersheim in der Valentin-Becker-Straße, also dort, wo heute das Museum Shalom Europa für eine neue Zukunft steht.

Der Würzburger Kulturreferent Achim Könneke nannte das Gedenken in Terezín eine demokratische Pflicht im Einsatz für eine vorurteilsfreie, von Vielfalt geprägte Gesellschaft.

Auf der Gedenktafel ist neben dem Text auch eine Karte von Unterfranken zu sehen, die die Herkunftsorte der Opfer und damit auch die vielen jüdischen Gemeinden der Region vor der Shoa zeigt.