Max Ruschkewitz

1899 – 1930

Max Ruschkewitz war der älteste Sohn des Warenhausbesitzers Siegmund Ruschkewitz. Nachdem er das Realgymnasium und anschließend die Realschule Adam absolviert hatte, erhielt er eine kaufmännische Ausbildung. Wie seine Brüder war er sportlich sehr aktiv, u.a. Mitglied im Rhönclub und im Fußballclub FV 1904.

Sein Wunsch, am Krieg teilzunehmen war groß. Wie viele andere Juden wollte er zeigen, dass man gleichzeitig Jude und Deutscher sein konnte. 1917 war er alt genug, um sich als Freiwilliger zu melden. Eingesetzt an der Westfront, erlitt er 1918 einen Bauchschuss.

Er kam mit dem Eisernen Kreuz aus dem Krieg nach Hause, die Verletzung heilte jedoch nie aus, obwohl er sich mehrfach Operationen unterzog.  Soweit es möglich war, arbeitete er im Geschäft seines Vaters mit. Zu beruflichen Tätigkeiten und Fortbildungen hielt er sich u.a. in Leipzig , Hildesheim und anderen Städten auf, ehe er eine leitende Funktion im “Kaufhaus Ruschkewitz” übernahm. Nicht lange vor seinem Tod trug er anlässlich des 30-jährigen Firmenjubiläums des Kaufhauses Ruschkewitz 1928 ein launiges Gedicht bei der großen Feier vor.

Er starb am 17. November 1930. Zu seiner Beerdigung hielt ein Vertreter der ehemaligen Angehörigen der Schweren Artillerie eine Rede, auch erinnerte ein Vertreter des Skiklubs Rhön sowie  des Fußballvereins FV 1904 an sein Mitglied.

Von 400 Kriegsteilnehmern aus der Jüdischen Gemeinde Würzburgs, sind insgesamt 40 jüdische junge Männer im 1. Weltkrieg gefallen oder später an den erlittenen Verletzungen gestorben.

Link zu Text Jüdische Opfergruppen


Quellen:

Datenbank Jüdisches Unterfranken, https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/juf/Datenbank/

Roland Flade, Ruschkewitz – eine Würzburger Familie, www.youtube.com (29.5.2024)
Roland Flade, Die Würzburger Juden, 2. Aufl. Würzburg 1996, S. 230, 369;